Königsetappe
Berlin- Braunschweig- Rosenthal- Darmstadt- Ludwigshafen- Karlsruhe- Freiburg- Lörrach- Bern
7:00 Uhr: Die Morgensonne lacht über Berlin. Es scheint ein herrlicher Tag zu werden. Nach dem Frühstück geht’s zur Schweizer Botschaft, von wo wir pünktlich 9:45 Uhr zur Königsetappe über 1100 km bis nach Bern starten. Erstes Ziel dieser Etappe ist Braunschweig, wir kommen pünktlich an, müssen nach über 230 km aber vorsichtshalber nachladen. Die Zeit nutzen wir zum Mittagessen und um eine liebe Freundin von der Wave 2014 zu treffen. Steffi ist mit Töchterchen Anja von Kassel nach Bielefeld gekommen. Wir freuen uns über das Wiedersehen, leider sitzt uns aber die Zeit im Nacken. Eine Stunde später als geplant, geht’s weiter nach Rosenthal. Wir haben Wolfgang mit an Bord, der zu einer Präsentation in seine Firma, die FINE Mobile GmbH muss. Auch bis dorthin sind es wieder 235 km. Wir werden auch dort wieder aufladen, wir könnten zwar mühelos noch das 69 km entfernte Wetzlar erreichen, aber sicher ist sicher. Beim Anstecken des Laders haben wir plötzlich eine Schrecksekunde: Ein kleines Zusatznetzteil verabschiedet sich mit viel Gestank aus seinem Leben. Außerdem scheint auch mit dem Lader selbst irgendwas nicht zu stimmen. Wir kommen nicht auf die maximale Ladeleistung von 15 kW. Normann versucht, per PC die Ladeleistung zu erhöhen, was leider auch nicht funktioniert. Nach mehr als einer Stunde probieren wir einfach einen anderen Verteilerplatz an der Feuerwehr in Rosenthal- und siehe da, alles funktioniert problemlos. Bernd, ein Techniker der Twike-Schmiede, hilft uns mit einem kleinen Netzteil aus, daß wir gleich vor Ort mit den nötigen Anschlußkabeln versehen. Die verlorene Stunde können wir nicht mehr aufholen, darum entscheiden wir, Wetzlar auszulassen und direkt nach Darmstadt zu fahren, wo wir in der Jugendherberge übernachten können. Dort kommen wir mitten in der Nacht total erschöpft an. Direkt an der Jugendherberge können wir nicht laden, darum stellen wir unseren Audi auf dem Karolinenplatz. Klug wäre es gewesen, den Rat im Roadbook zu befolgen und erst das Gepäck in der Herberge auszuladen und dann auf den Karolinenplatz zu fahren. Die anderthalb km Fußmarsch entpuppen sich schwieriger als gedacht, vor allem, wenn man total müde ist.
Die Nacht ist nach nur 3 Stunden um, das nächste Ziel in Ludwigshafen wartet auf uns. Wobei es eher so ist, daß wir warten müssen, denn die angekündigten E-Fahrzeuge von BASF verspäten sich. Darum halten wir uns nicht lange auf und fahren direkt zum KIT nach Karlsruhe. Hier gibt’s endlich Frühstück und eine Bewertung der Ausstattung unseres Fahrzeugs. Es geht weiter nach Freiburg, wo wir ein kurzes Interview mit dem SWR führen. Lange aufhalten können wir uns auch hier nicht, wir sollen weiter nach Lörrach fahren, wo wir unser Mittagessen herbei sehnen. Die Zeit drängt, uns bleiben nur noch wenige Stunden, um Bern zu erreichen. Der Elektriker vor Ort schenkt uns eine kleine PVC-Abzweigdose, damit können wir das kleine neue Ersatz-Netzteil sicher montieren.
Im Konvoi geht’s über die Grenze in die Schweiz. Genau 16:00 Uhr erreichen wir unser Ziel in Bern. Nach 30 Stunden und 15 Minuten sind wir am Ziel. Wir haben auf den 1100 km 5 x unseren Akku geladen, hätten wir die Kapazität voll ausgereizt, wären wir mit 3 x Laden hingekommen. Und da soll mal einer sagen, man kann mit Elektroautos keine großen Entfernungen überbrücken.